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Vinylplotter über Serial-zu-Ethernet-Adapter unter Linux einrichten

In diesem Projekt möchte ich meinen Vinylplotter PixMax 72 über den Serial-zu-Ethernet-Adapter USR-TCP232-302 in Linux als Netzwerkdrucker einzurichten. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

LAN Schneidplotter

Netzwerkadapter konfigurieren

  • Verbinde den USR-TCP232-302 mit deinem Netzwerk
  • Stelle sicher, dass der Adapter eine statische IP-Adresse hat oder im DHCP-Bereich korrekt erkannt wird. Die Standard-IP ist oft 192.168.0.7
  • Logge dich über die Weboberfläche des Adapters ein (Standard: Benutzername/Passwort: admin/admin) und überprüfe die Einstellungen:
  • Modus Transparent (TCP Server Mode)
  • Baudrate 9600
  • Datenbits 8
  • Parity None
  • Stopbits 1
  • Port Standard ist 23 oder 3000

IP und Port testen

Teste, ob der Adapter erreichbar ist.

ping <IP-Adresse>

Teste die Verbindung zum Port.

telnet <IP-Adresse> <Port>

Falls du Daten senden kannst und eine Reaktion bekommst, ist die Verbindung korrekt eingerichtet.

Netzwerkdrucker einrichten

CUPS installieren

Falls nicht bereits vorhanden, installiere das Drucksystem CUPS.

sudo apt install cups

Starte den CUPS-Dienst.

sudo systemctl start cups

Öffne die CUPS-Weboberfläche.

http://localhost:631

Netzwerkdrucker hinzufügen

  • Gehe zu Verwaltung > *Drucker hinzufügen
  • Wähle LPR/IPP/SOCKET oder AppSocket/HP JetDirect aus
  • Gib die URI in folgendem Format an
    socket://<IP-Adresse>:<Port>
    
    Beispiel:
    socket://192.168.0.7:23
    
  • Wähle Generic Printer und den Treiber Generic [raw] aus.
  • Speichere die Konfiguration

HPGL Testdatei erstellen

Der Vinyl Plotter unterstüzt die Formate HPGL und GPGL. Um so eine Test Datei in einem HPGL Format zu erzeugen, gehe wie folgt vor.

Inkscape hat ein HPGL-Plugin integriert. Es speichert Dateien im .plt-Format (HPGL). Prüfe, ob das Plugin aktiv ist:

  • Öffne Inkscape, erstelle z.B. ein Quadrat und wandle das Objekt in Kurven (Vectoren) um.
  • Gehe dann zu Datei > Speichern unter
  • Wähle das Format HPGL plotter file (.plt)
  • Falls es nicht verfügbar ist, installiere das Plugin manuell:
    sudo apt install inkscape-extension-epilog
    
  • Speichere die Datei als HPGL plotter file
  • Überprüfe die Datei mit einem Texteditor – sie sollte HPGL-Befehle wie PU (Pen Up) und PD (Pen Down) enthalten.

Öffne Inkscape und erstelle ein einfaches Design, z. B. einen Kreis, ein Quadrat oder Text. Achte darauf, dass die Linien einheitlich sind, da Plotter oft nur Linien (Vektoren) und keine Füllungen unterstützen.

GPGL Testdatei erstellen

GPGL (Graphtec Plotter Command Language) ist spezifisch für Graphtec-Plotter. HPGL-Dateien können oft direkt genutzt werden, da GPGL abwärtskompatibel ist. Falls nötig, kannst du HPGL in GPGL konvertieren:

  • Ersetze IN; am Anfang der Datei mit IN1;
  • Passe eventuell spezifische Befehle an, wenn dein Plotter dies erfordert.

Drucker testen

Sende einen Testdruck an den Plotter via Netzwerkdrucker.

lp -d <Druckername> testfile.plt

Problemlösung

  • Wenn keine Verbindung möglich ist, überprüfe die Baudrate und Protokolleinstellungen am USR-TCP232-302.
  • Kontrolliere die Firewall-Einstellungen auf deinem Rechner und im Netzwerk.
  • Prüfe die CUPS-Log-Datei:
    sudo journalctl -u cups
    

Weitere überlegungen

Eine weitere Überlegung wäre den Vinylplotter mit einem WLAN Adapter bzw. WLAN Acces Point auszustatten. Somit wäre man unabhängig von einer LAN Steckdose.

Ich habe noch einen WLAN-zu-LAN-Adapter TP-Link TL-WR802N rumliegen, welcher als Bridge fungiert. Diesen könnte man mit eine Patchkabel mit dem Serial-zu-Ethernet-Adapter USR-TCP232-302 verbinden.

Die Vorteile mit eine WLAN Verbindung wären

  • Flexibilität Keine Kabelverbindung mehr notwendig, sodass du das Gerät überall im WLAN-Netzwerk verwenden kannst.
  • Einfache Einrichtung In den meisten Fällen sind WLAN-zu-LAN-Adapter sehr einfach einzurichten und benötigen keine besonderen technischen Kenntnisse.
  • Kostenfreundlich WLAN-zu-LAN-Adapter sind in der Regel kostengünstig und bieten eine einfache Lösung für die Integration von Ethernet-Geräten in ein WLAN-Netzwerk.